Nutze jeden schlendernden Gedanken (=Schledanken)

Ohne dass ich es so richtig bemerkte oder wollte, hat sich eine Art von Thema an mich herangeschlichen. Ein Thema für das kommende Jahr und die kommenden Artikel, das sich bereits hier bemerkbar machte, in dem ich beschloss, keine neuen Systeme zu bauen, sondern meine vorhandenen zu nutzen.

Das Thema ist das Nutzen.

Im Sinne von: nutzen, was du hast. Was du hattest. Was du schon mal gedacht hast. Was andere gedacht haben. Was du bekommst. Wer um dich ist. Für wen du arbeitest. An was du arbeitest.

Es ist so oft schon alles da, was wir brauchen.

Solange wir wissen, was wir brauchen, könnten wir mehr daraus schöpfen, tiefer hineingehen, mehr begreifen, anstatt neuen Informationen, Taktiken, Ideen hinterherzuschnappen. Wir könnten uns auch mal versorgt und befähigt fühlen.

Das hat für mich nichts mit dem permanenten Selbstoptimieren zu tun, das immer beliebter wird, mit dem scientologischen wir-nutzen-nur-einen-Bruchteil-unseres-Hirns-und-müssen-diszipliniert-besser-werden.

Im Gegenteil, ich glaube, das kann leicht gehen, ganz leicht.

Es ist mehr eine Frage der Aufmerksamkeit als der Anstrengung.

Wir müssen uns nicht verbessern und häuten und schuppen und entgiften. Wir müssen nur sehen, dass das jetzt und hier unser Leben ist, und dass wir gut daran tun, es voll auszuschöpfen, im Großen und im Kleinen, in Stoff, Metall und Sprache.

Wie nutze ich mein Handy? Wie nutzt du dein Handy? Wie dein Fahrrad, deinen Computer, das Internet, dein Zeitungsabo? Einen Bleistift?

(Ist der Typus des Bastlers, der ein Ding so intensiv nutzt, dass er es blind und findig reparieren kann, vom Aussterben bedroht? Oder wird er durch den fitzeligen Programmierer ersetzt, der so intensiv mit der Technologie arbeitet, dass er glaubt, sie verstehen zu können?)

Wie nutzt du Kontakte, Ressourcen, Geld? Wie nutzst du Anleitungen und Erklärungen? Wie hier deine Erfahrungen von dort?

Kapazitäten aufmachen für das, was schon da ist, fallenlassen was keinen Sinn macht.

Konkret und für mich bedeutet das zum Beispiel: Ich habe so viel intensives Feedback aus meinen Workshops und Seminaren erhalten — das möchte ich erstmal nutzen. Deshalb werde ich dieses Jahr kaum Workshops geben. Dafür werde ich meine Energie nutzen, um neue Produkte zu erstellen, die viel mehr Menschen auf einmal das Nutzen dieses seltsamen Dings namens Internet erleichtern. Hinsetzen und umsetzen.

(Noch einmal mehr und das Wort „Nutzen“ fängt an komisch auszusehen.)

Ich definiere mich inzwischen darüber, dass ich dir etwas gebe, das du benutzen kannst. Die ersten Websites, die andere durch intensive Nutzung des Gute-Website-Kurses selber erstellt haben — so stolz war ich nie auf eine von mir gemachte Seite.

Sprich: Ich definiere meinen Erfolg darüber, wie gut andere das nutzen können, was ich schreibe. Das ist eine Erholung — zu wissen, worüber ich meinen Erfolg definieren kann und somit zu wissen, wofür ich meine Energie aufwenden will.

Einfache Dinge. Schledanken und Schleschichten.

Was bedeutet das für dich? Wie nutzt du deine Wörter? Wie deine Freude?




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